1. Bd. 3
- S. 150
1793 -
Hannover
: Helwing
- Autor: Fröbing, Johann Christoph
- Sammlung: Realienbuecher vor 1871
- Schulbuchtyp (WdK): Lesebuch
- Schultypen (WdK): Bürgerschule, Landschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Mittlere Lehranstalten, Niedere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Bürgerschule, Landschule
- Regionen (OPAC): Hannover
1^0
Die Weltgeschichte.
konnte man sagen: es waren Angriffe, zu welchen diese
Völker durch Nachbegierde und kriegerischen Math gereizt,
und durch die Schwache des römischen Reichs, so wie
durch die herrlichen, fruchtbaren Fluren desselben noch
mehr gelockt wurden. Diese Feldzüge gaben einem groß-
ßen Theil von Europa deutsche Einwohner, deutsche
Fürsten und deutsche Gesetze, Sitten und Sprachen,
wie Ihr zum Theil schon gesehen ssrbct und noch mehr er-
fahren werdet.
<?ä erscheint ein neues Volk in Deutschland.
So wie sich unsere Vorfahren, die Gothen, £5*1^
dalen, Franken, Sachsen und Longodardm nach
Westen und Süden wendeten und ihre Wohnsitze verließen,
so wurden die entstandenen Lücken sogleich wieder von ei-
nem andern Volke ausgefüllt, daö bisher unbekannt und
ruhig von der Weichsel an bis ans schwarze Meer ge-
wohnt hatte. Dies merkwürdige Volk waren die Sla-
vtii, von denen die heutigen Slavonier noch den Namen
haben. Sie brachen plötzlich und in ungeheuren Schwär-
men, von denen jeder einen eigenen Namen, z. E. Wen-
den, Windelt, Sorben rc. führte, auf, und nahmen von
der heutigen Lausitz, von einem Theil Ober-und Nie--
dersachseus, und von Böhmen, Mahren, Steyer-
mark, Karnthell und Kraill Besitz, und ihre Sprache
dauert nebst manchen alten Sitten und Gebräuchen in den
meisten dieser Lander bis auf den heutigen Tag fort. Im
übrigen Deutschland blieben noch die alten Völker, nem-
lich: die thüringer, von der Elbe und Saale bis zur
Donau; die Franken, vom Mayn bis zur Weser; die
Alle mannen und Sveven, vom Rhein bis zur Donau;
die Boyer (Bayern), ihre Nachbaren, und endlich die
Sachsen und Friesen, von der Ost-und Nordsee über die
Elbe und Weser hinüber bis an den Nhcm,
Geschichte
1886 -
Hannover
: Helwing
- Autor: Marten, Adolf, Jastram, Heinrich, Hüttmann, J. F.
- Hrsg.: ,
- Auflagennummer (WdK): 11
- Sammlung: Realienbuecher Kaiserreich
- Schultypen (WdK): Volksschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Niedere Lehranstalten
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
- Geschlecht (WdK): koedukativ
38
Drau, Sau; March, Waag, Theiß); sie ist Hauptverkehrsader des
Landes unv verknüpft das getreidereiche und holzarme Ungarn
mit den kornärmeren und holzreicheren Alpenländern. Die Flüsse
Etsch, Elbe, Oder, Weichsel und Dnjester haben ihren Oberlauf
auf österr. Gebiete. — 3. Österreich-Ungarn hat im allgenreinen
ein mildes, dem Pflanzen- und Tierleben günstiges Klima und ist
außerordentlich reich an Produkten aller Art. Das Land hat
bedeutende Eisen-, Gold-, Silber-, Blei- und Ouecksilbergruben,
reiche Salzwerke, viele Heilquellen und Überfluß an Wein, Ge-
treide, Holz und Vieh. Die Bevölkerung des Reichs zeigt nach
Abstammung und Sprache eine große Mannigfaltigkeit: die
Deutschen (nur etwa der Bevölkerung, besonders im W.) sind
die Kulturbringer und Kulturträger im ganzen Reiche; die Slaven
(fast die Hälfte der Bevölkerung) gehören verschiedenen Stämmen
an (Tschechen, Polen rc. im R., Kroaten, Serben rc. im S.);
Magyaren (Madscharen) über 6 Mill.; außerdem finden sich
Italiener, Rumänen, viele Juden und Zigeuner. Die katholische
Kirche ist vorherrschend; Protestanten 3 2/.3 Mill.
1. Gieb die Grenzen der Monarchie an! — 2. Zwischen welchen
Breiten- und Längengraden liegt dieselbe? — 3. Welches Land Europas
liegt zwischen denselben Breitengraden? — 4. Gieb die Richtung der Flüsse
an! — 5. Wo hat die Donau Gebirge zu durchbrechen?
§ 32. Die eirizelnen Kronländer.
Die „österreichisch-ungarische Monarchie" Zerfällt in eine
Anzahl einzelner Länder, die Kronländer genannt werden. Diese sind
in zwei Ländermassen vereint, die selbständig nebeneinander stehen und durch
die Person des Kaisers und ein Reichsministerium geeint sind.
A. Österreichische Länder (Cisleithanien), 300000 qkm,
23 Mill. E.
1. 2. Ober- und Niederösterreich (ob und unter der Enns), zu beiden
Seiten der Donau, sind das Stammland der Monarchie; ersteres ist fast
ganz gebirgig und reich an Salz (Salzkammergut; Ischl, Solbad); letzteres
ist im O. eben (hier das schlachtenberühmte Marchfeld: Aspern, Wagram).
Städte: Wien, mit den Vorstädten an ] 1/s Mill. E., Residenz, wichtige
Handels- und Fabrikstadt, geistiger Mittelpunkt der Monarchie (Prater,
vielbesuchter Park a. d. Donau). Linz, 42000 E., Festung. Steier,
berühmte Fabriken in Stahl- und Eisenwaren. Gmunden, Salzniederlage.
— 3. Salzburg, ein schönes Alpenland und reich an Salz. Salzburg,
25 000 E.; Hall ein, Salzbergwerk; Ga st ein, Bad. — 4. Tirol (mit
Vorarlberg), das westlichste Kronland und ein echtes Alpenland mit
bedeutender Viehzucht, wird im R. von treuherzigen Deutschen, im S. vor-
herrschend von Italienern bewohnt. Innsbruck, 21 000 E., Ausgangs-
punkt der Brenner Bahn; Trient, Konzil 1545; Meran, Kurort. —
5. Kärnten, im Gebiet der oberen Donau, treibt Viehzucht und Bergbau
auf Blei und Eisen. Klagenfurt, 20 000 E. — 6. Steiermark, ein
Alpenland mit weiten Thälern und von wichtigen Eisenbahnen durchschnitten,
hat sehr reiche Eisengruben. Etwa 73 der Bewohner sind Slaven (ebenso
in Kärnten). Graz. 100000 E.; Mariazell, Wallfahrtsort. — 7. Kram,
vorherrschend von Slaven bewohnt, hat drei Merkwürdigkeiten: das reiche
Quecksilberbergwerk von Jdria, die Adelsberger Grotte, eine 2500 m
1886 -
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- Autor: Marten, Adolf, Jastram, Heinrich, Hüttmann, J. F.
- Hrsg.: ,
- Auflagennummer (WdK): 11
- Sammlung: Realienbuecher Kaiserreich
- Schultypen (WdK): Volksschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Niedere Lehranstalten
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
- Geschlecht (WdK): koedukativ
33
b) 'Bautzen, 20000 E., in der Lausitz, Schlacht 1813. In der Nähe
das Dorf Hochkirch (1758). Herrn Hut, Brüdergemeinde. — e) 'Leipzig,
170 000 E., m. d. Vororten an 300 000 E., Knotenp. großer Verkehrsstraßen.
Mittelpunkt des deutschen Buchhandels; Universität; Sitz des Reichsgerichts.
Schlachten 1631, 1642, 1813. — ä) "Zwickau, 39 000 E., Steinkohlen
und Eisen. Chemnitz 111 000 E., bedeutende Fabrikstadt (Baum-
wolleuwaren, Maschinen). Plauen, 43 000 E, Hauptsitz der Fabrikation
seiner Baumwollenwaren (Gardinen, Mull re.).
1. Gieb die Grenzen, Gebirge und Flüsse Sachsens an! — 2. Welche
preußischen Provinzen haben mehr Einwohner als Sachsen? — 3. Wie
kommt es, daß Sachsen so stark bevölkert ist?
2. Bayern, der zweitgrößte Staat des deutschen Reichs, hat
säst y? der Fläche, aber nur etwa Vs der Bevölkerung desselben; fast
3/4 der Bewohner sind katholisch. Der Hauptteil des Landes,
zu beiden Seiten der Donau und des Mains, umfaßt die schwäbisch-
bayerische Hochebene, den fränkischen Jura, östlich davon die ober-
pfälzische, westlich einen Teil der fränkischen Hochebene, das Fichtel-
gebirge, den Spessart und Teile des Böhmer Waldes, Franken-
waldes und der Rhön. Rheinbayern oder die Pfalz enthält
einen Teil der rheinischen Tiefebene und die Hardt. V3 des
Bodens ist Wald. Rheinpfalz und das Maingebiet sind frucht-
barer (Wein, Obst) und dichter bevölkert als die Hochebene.
Sehr bedeutend ist der Hopfenbau und die Bierbrauerei. Zn
den Alpen herrliche Seeen (Chiem-, Ammer-, Tegernsee), viel Salz
und ansehnliche Viehzucht. (Lithographische Steine bei Solen-
hofen im Jura; Ludwigskanal). — 8 Kreise.
a) Oberbayern: München mit Vororten an 260 000 E., a. d. Isar
auf öder Hochfläche (500 ns), ist eine der schönsten Hptst. (Univ.; Kunst-
sammlungen; Bierbrauereien). Ingolstadt, 16 000 E., Festung. —
b) Niederbayern, zu beiden Seiten der untern Isar und der Donau, die
Douauniederung recht fruchtbar. Passau, mit Felsenfestung. Lands-
hnt, Hptst. des Kreises. — e) Schwaben und Rcuburg: Augsburg,
65 000 E.; früher die reichste Handelsstadt Deutschlands; Reichstage. In
der Nähe das Lechfeld. — d) Oberpfalz und Regensburg: Regensburg, o
mit Vororten 44 000 E.; Hauptflußhafen; lange Zeit Sitz des deutschen
Reichstages. Östlich die Wallhalla, ein im griechischen Stil erbauter
Marmortempel mit den Büsten berühmter Deutschen. — e) Oberfranken:
Bayreuth, 24000 E., Wagner-Theater; Bamberg, 31 000 E., hier
starker Hopfenbau. — f) Mittelfranken: Nürnberg, 115000 E., alter-
tümlich gebaut; Spielwaren („Nürnberger Tand"). Hans Sachs. Fürth,
35 000 E., erste deutsche Eisenbahn von Fürth nach Nürnberg 1835. Er-
langen, 16 000 E., protestantische Universität. — g) llnterfranken, zu
beiden Seiten des Mains (Wein!). Würzburg, 55 000 E., Universität;
Weinbau. Ki (fingen, Badeort. — h) Pfalz (Rheinbayern): Viele
Dörfer und kleine Städte. Speyer, 16 000 E., Dom mit den Kaiser-
grüften; Reichstage. Germersheim, Festung. Kaiserslautern,
32 000 E., größte Stadt der Pfalz.
1. Gieb die Grenzen Bayerns an! — 2. Reise von Köln nach Wien
zu Wasser! — 3. An welchen Flüssen liegen die genannten Städte?
3. Württemberg ist ein wenig kleiner als die Prov. Westfalen
und auch nicht ganz so dicht bevölkert wie diese. Die Bewohner,
gewöhnlich „Schwaben" genannt, sind zu 2/3 evangelisch. Das
Weluundc. ->
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- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
- Geschlecht (WdK): koedukativ
40
r
1. Welche Kronländer liegen südlich der Donau, welche nördlich,
welche zu beiden Seiten? — 2. Nenne die Nebenflüsse der Donau, deren
Mündungen im österreichischen Staate liegen! — 3. Welchen Flußgebieten
gehören Böhmen und Galizien an? — 4. Welche Gebirge trennen Böhmen
von Deutschland? — 5. Wo liegen die genannten Badeörtcr Böhmens? —
6. Vergl. das Kaisertum Österreich mit dem deutschen Reiche hinsichtlich
der Lage, der Größe, der Bevölkerung, der Volksdichtigkeit!
§ 33. Schweiz und Liechtenstein.
- 1. Die Republik Schweiz ist etwas größer als die Provinz
i ouylwy Schlesien und hat nahe an 3 Mill. E. Sie umfaßt die schweizerische
- * i Hochebene und einen großen Teil der Centralalpen und des Zura.
^ (Flüsse und Seeen!) Alle europäischen Klimate sind vertreten,
; \*y$)at)ev schroffe Gegensätze. Acker-, Obst- und Weinbau in den
^ '^Ebenen und Thälern, Alpenwirtschaft in den Alpen; viele Baum-
• wollen- und Seidenfabriken, Uhren-, Gold- und Silberwaren in
den Städten; für den Wohlstand der Bewohner sind ferner die
zahlreichen Touristen von großer Bedeutung. — Die Schweizer
zeigen große Anhänglichkeit an ihre Heimat, Freiheitsliebe, Mut
und Thätigkeit; etwa 2}¿ Deutsche, V3 Franzosen und Italiener;
3/s Protestanten. Die Schweiz ist ein Bundesstaat (Eidgenossen-
schaft), welcher aus 22 (25) kleinen Freistaaten (Kantonen) besteht.
Der Sitz der obersten Behörden (des Bundesrats) ist in Bern.
, 1—4. Die vier Kantone Uri, Schwyz, Unterwalden und
Luzern stoßen an den malerischen Vierwaldstädter See. Luzern,
18000 E.. ist der Ausgangspunkt zu den besuchtesten Orten dieser Gegend
(Rigi, Küßnacht, Rütli, Dells Kapelle, Wallfahrtsort Einsiedeln, Reuß-
thal). — 5. Im K. Bern die Bundeshauptstadt Bern, 44000 E., und
Jnterlaken, Hauptsammelplatz der zahlreichen Touristen ins Berner
Oberland. — 6. Im K. Basel liegt am Rheinknie die lebhafte Handels-
stadt Basel, 61000 E. — 7. Zürich (im K. Zürich), mit den Vororten
76000 E,, eine wichtige Industriestadt, ist der geistige Mittelpunkt der
deutschen Schweiz. Zur „deutschen Schweiz", mit vorwiegend deutscher
Bevölkerung, gehören ferner noch die Kantone (8—15): Solothurn, Aargau,
Zug (Morgarten, 1315), Schaffhausen, Thurgau, St. Gallen (Kloster!),
Appenzell und Glarus. — 16. K. Graubündeu, '/«der ganzen Schweiz
umfassend, hat eine gemischte Bevölkerung (Deutsche, Romanen). Chur,
Ausgangspunkt mehrerer Alpenstraßen (Splügen). Das Engadin wird
viel von Brustleidenden besucht. — 17. K. Tessin hat fast ganz italienische,
K. Wallis (18) eine deutsch-französische Bevölkerung. Die K. (19—22)
Genf, Waadt, Freiburg und Neuen bürg bilden die „franz.
Schweiz", mit vorherrschend franz. Bevölkerung. Die Stadt Genf,
68 000 E., ist geistiger Mittelpunkt derselben (Uhrenfabrikation; Gold-
arbeiten). Lausanne, 30 000 E., Vevey u. a. sind viel besuchte Orte
am herrlichen Genfer See (570 qkm). Im K. Neuenburg sind bedeutende
Uhrenfabriken.
2. Fürstentum Liechtenstein, 157 qkm, 9000 katholische E.,
am Rhein zwischen Schweiz und Tirol.
1. Gieb die Grenzen, die Alpenkctten (und Berge), die Flüsse und
Seeen der Schweiz an! — 2. Welche Richtung hat der Rhein vom St.
Gotthard bis Basel? — 3. Welche Pässe führen nach Italien? — 4. Wo
liegen die genannten Städte?
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- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
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mit den Vororten an 100 000 E. (Krupp'sche Eisenwerke). Im Wupper-
thale die Doppelstadt Barmen-Elberfeld, an 210000 E., Hauptsitz
der Leinen- und Banmwollenwebereien. Etwas südl. Solingen und
Remscheid mit Eisen- und Stahlfabriken. Am rechten Rheinufer liegen
Düsseldorf, 115 000 E. <Malerschule), Duisburg, 48 000 E. und
die Festung Wesel. Im linksrheinischen Lande merke Krefeld, 90 000 E.,
Seiden- und Sammetfabriken, und Klebe. — 2. Reg.-Bez. Köln, zu beiden
Seiten des Rheins gelegen. Köln, über 160 000 E., die reichste Handels-
stadt der Provinz, mit dem gegenüberliegenden Deutz Festung ersten Ranges.
(Dom 160 in hoch; Eau de Cologne). Bonn, 36000 E.. Universität.—
3. Reg.-Bez. Aachen. Grenzbezirk im W. Aachen, 95 000 E., einst
Krönungsstadt deutscher Kaiser, mit reger Industrie (Tuche); Bad; Grab
Karls des Großen; Wallfahrtsort. — 4. Reg.-Bez. Koblenz. Vom Sieben-
gebirge aufwärts bis zur Nahe das malerische, viel besuchte Rheinthal.
(Wein!) Koblenz a. d. Moselmündung, mit der rechtsrh. Bergfestung
Ehr en breitenstein Festung ersten Ranges, 36 000 E. — 5. Reg.-Bez.
Trier, der südw. Teil. Trier, 26 000 E., älteste deutsche Stadt, Über-
reste römischer Bauwerke. — Saarbrücken, in dessen Nähe die Spi-
cherner Höhen (6. Aug. 1870) und reiche Kohlenlager.
Außerdem gehören noch zum Königreich Preußen die Hohenzollernschen
Lande am schwäbischen Jura, 1143 ginn, 67 000 katholische E. Hier die
Stammburg der Hohcnzollern, 860 in hoch gelegen.
1. Gieb die Grenzen Preußens an! — 2. Nenne Gebirge und Flüsse
in Preußen! — 3. Ordne die Provinzen a) nach ihrer Größe, b) nach
der Dichtigkeit der Bevölkerung! Welche Provinzen sind dichter bevölkert
als der ganze Staat? Welche weniger dicht? Gieb Gründe dafür an!
— 4. Zn welcher Provinz gehören folgende Regierungsbezirke: Bromberg,
Oppeln, Magdeburg, Stralsund, Danzig, Düsseldorf, Königsberg? — 5. Welche
Provinzen grenzen an die Küste? Nenne ihre Hafenstädte! — 6. Wo befinden
sich die bedeutendsten Fabrikdistrikte? Weshalb wohl? — 7. Stelle die
10 bevölkertsten Städte zusammen! — 8. Nenne Städte an der Oder,
Elbe, Weser, dem Rheine! — 9. Nenne die Hauptorte an den Eisenbahn-
linien von Köln nach Berlin, von Hannover nach Königsberg, von Emden nach
Posen, von Erfurt nach Breslau, von Frankfurt a. M. nach Königsberg!
§ 23. Die Könige. Sachsen, Bayern, Württemberg.
ma»*. 1. Sachsen, im Herzen Mitteleuropas gelegen, hat die Ge-
^ê^^stalt eines rechtwinkligen Dreiecks und ist kleiner als die kleinste
® L Provinz Preußens. Es dacht sich allmählich nach N. ab und
wird von tiefen Flußthälern (welchen?) durchschnitten. Mit der
Zunahme der Höhe von N. nach S. nimmt die Fruchtbarkeit
des Bodens ab. Land- und Waldwirtschaft, Bergbau (Kohlen,
Eisen, Silber, Blei, Zink) und Industrie (Gewebe, Maschinen,
Porzellan) stehen in hoher Blüte, daher ist die Bevölkerung sehr
dicht. Sie beträgt über 3 Mill. und ist meist evangelisch; das
Königshaus ist katholisch.
Das Land zerfällt in 4 Kreishauptinannschaften, die nach den mit
einem * bezeichneten Städten benannt sind, a) "Dresden, 246 000 E.,
auf beiden Seiten der Elbe, Hauptstadt; reiche Gemäldesammlungen.
Meißen hat die älteste Porzellanfäbrik Deutschlands, Freiberg, 28000 E.,
eine berühmte Bergschule. In der sächsischen Schweiz die Felsenfestung
König st ein, am Ende des Durchbruchsthales der Elbe Pirna,
von wo der Elbsandstein, ausgezeichnet zu Bauten und Bildhauerarbeit,
weithin versandt wird. Kesselsdorf (10 km westlich von Dresden). —
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lange Höhle mit schönen Tropfsteinen, und den Zirknitzer See, der
abwechselnd zu- und abnimmt, auch zuweilen sich ganz entleert und dann
eine Heu- und Hirsenernte liefert. Laibach, 26000 E. — 8. Das
Küstenland (Görzj Istrien, Triest) hat meist slavische und italienische Be-
völkerung. Triest, mit den Vorstädten 145000 E., bedeutende Leehandels-
stadt; Pola, Kriegshafen. — 9. Dalmatien, ein schmales Küstenland mit
vielen vorgelagerten Inseln und guten, doch unbedeutenden Häfen; die
Bewohner, meist Serben, leben hauptsächlich von Fischfang und Küsten-
schiffahrt. Zara; Cattaro, Kriegshafen. — 12. Böhmen (52000 qkm,
ol/2 Mill. E., über 3/5 Tschechen, 2/5 Deutsche) ist ein von N. nach S.
aufsteigendes Terrassenland, reich an Mineralien (Kohlen, Eisen, Halbedel-
steinen), Getreide, Obst und Holz; die Industrie (Weberei, Glaswaren) ist recht
bedeutend. Prag, m. Vororten an 300000 E., zu beiden Seiten der Moldau
und ziemlich in der Mitte des Landes, wichtige Industrie- und Handels-
stadt mit vielen Kirchen und Palästen (älteste deutsche Universität 1348).
Reichenberg, 28000 E., bedeutendste Fabrikstadt (Tuche). Pilsen,
40000 E., Mittelpunkt des westl. Bahnnetzes (Kohlen; Bier). Königgrätz,
Nachod, Trauten au, Kolin sind Schlachtorte. Berühmte Badeorte:
Teplitz, Karlsbad, Eger (Wallenstein ermordet). — 11. Mähren ist ein
reiches Obstland mit lebhafter Industrie. Fast 3/i der Bewohner sind
Slaven. Brünn, 83000 E. (Austerlitz). Olmütz, Festung. — 12. Schlesien
ist ein gut bevölkertes und gewerbreiches Ländchen. Troppau, 25000 E.
— 13. 14. Galizien und die Bukowina (— Buchenland), an der Außen-
seite der Karpaten gelegen (daher Klima rauh) und znm Teil recht fruchtbar,
haben vorherrschend slavische Bevölkerung (meist Polen) und viele Juden.
In der Nähe der Hauptstadt Krakau, 66000 E., liegt das berühmte und
großartige Steinsalzbergwerk Wieliczka. Lemberg, 110000 E. und die
Grenzstadt Brody sind wichtige Handelsplätze. Czernowitz, 46000 E..
mit deutscher Universität.
B. Ungarische Länder (Transleithanien), 325 000 qkm,
16 Mill. E.
1. Ungarn und Siebenbürgen umfassen die ober- und uiederungarische
Tiefebene und den größten Teil der Karpaten. Die Tiefebene hat frucht-
bares Ackerland lgetreide, Tabak) und ausgedehnte Weiden (Pußten),
daher Viehzucht bedeutend (Pferde, Schafe). Die Gebirge sind reich an
Eisen. Gold, Silber und ausgedehnten Weinbergen. Die Bevölkerung
besteht kaum zur Hälfte aus Magyaren, deren Sprache und Sitten aber
vorherrschen; in Siebenbürgen leben viele Deutsche (Sachsen). Budapest,
über 400 000 E., Hauptstadt; Buda (Ofen), auf dem hohen rechten Ufer der
Donau, hat vorzugsweise deutsche, Pest, auf dem flachen linken Ufer,
magyarische Bewohner. Preß bürg, 50000 E., liegt am Eingangsthor aus
Österreich nach Ungarn, die Festung Ko morn auf der kornreichen Insel
Schütts Szegedin, 74000 E., an der fischreichen Theiß und Maria-
Theresienstadt, 60000 E., zwischen Donau und Theiß. Temesvar,
Festung. In Ungarn giebt es mehrere Dörfer und Märkte mit 30- bis
40000 E. In Siebenbürgen sind Kronstadt, 30 000 E., und Hermannsstadt
Mittelpunkte der Deutschen; Klauscnburg, 30 000 E., ist Hauptort der Ma-
gyaren. — 2. Kroatien und Slavonien mit dem Kroatisch-slavonischen
Grenzgebiet (einem schmalen Landstreifen vom adriatischen Meere bis
Siebenbürgen, früher als Militärgreuze (jeder Einwohner war Soldat) zum
Schutz gegen Pie Türken, die Pest und die Schmuggelei eingerichtet), im
westlichen Teile gebirgig, im östlichen mehr flach und recht fruchtbar
(Eichenwaldungen; Schweinezucht). Agram, 30000 E., Hauptstadt. Esseg,
Pcterwardein, Brod sind Festungen. Semlin, in der Nähe von
Belgrad, früher Festung, jetzt wichtige Handelsstadt. — Fiume, 21000 E.,
ist Freihafen und Hauptausfuhrplatz für Ungarn.
1886 -
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i. Zwischen welchen Breiten- und Längengraden liegt das deutsche
Reich? Wie groß ist der Zeitunterschied zwischen dem östlichsten und west-
lichsten Punkte? (1° — 4'). — 2. Weshalb kann man Deutschland das
„Herz Europas" nennen? — 3. Welche Staaten (oder preußischen Pro-
vinzen) liegen im nördlichen, südlichen, mittleren Deutschland? — 4. An
welche Gebirge und Flüsse stößt die Grenze des deutschen Reichs? —
5. Welchen Stromgebieten gehört es an? — 6. Wo im deutschen Reiche
befinden sich bedeutende Steinkohlen- und Eisenlager? Wo werden edle
Metalle gefunden? — 7. Wo wird besonders gebaut: Wein, Obst, Hopfen?
— 8. Wo finden sich Moore, Marsch, Geest, Heide? — 9. Uber welche
Gebirge führt der gerade Weg von Braunschweig nach Erfurt, von Gotha
nach Meiningen, von Würzburg nach Frankfurt, von Frankfurt nach Ems,
von Stuttgart nach Straßburg, von Straßburg nach Metz? — 10. Wo
liegt die goldene Aue, das Eichsfeld, die Wetterau, der Hellweg, die Berg-
straße, der Breisgan, die Pfalz, Schwaben, die Lausitz, die Priegnitz, die
Uckermark, das Lechfeld? — 11. In welchem Lande (Provinz) und an
welchem Flusse liegen: Berlin, Hannover, Breslau, München, Bingen,
Essen, Frankfurt, Metz, Ulm, Köln, „ Stettin, Minden, Halle, Dresden,
Kassel, Stuttgart, Straßburg? — 12. Über welche Städte würdest du reisen
von Berlin nach München, von Hamburg nach Metz, von Stuttgart nach
Dresden? — 13. Renne a) Festungen, b) Universitätsstädte, c) Hafenstädte,
d) diejenigen Städte des deutschen Reichs, welche über 100 000 E. haben!
— 14. Wo in Deutschland ist die protestantische, wo die katholische Kon-
fession vorherrschend? — 15. Wie verhält sich die deutsche Handelsflotte
(Iv« Mill. Tonnen, ä 20 Zentner) zur englischen (7 Mill. Tonnen), fran-
zösischen (1 Mill. Tonnen), amerikanischen (4*/« Mill. Tonnen) ? — 16. Das
deutsche Reich hat 37 100 km, Frankreich 31 300 km, Belgien 4400 km
Eisenbahnen. Wie viel Kilometer kommen auf 100 qkm.
Österreichisch-ungarische Monarchie.
(Kaisertum Österreich).
§ 31. Allgemeines. 1. Die „österreichisch-ungarische
Monarchie" (Österreich = Ostreich von Deutschsand) nimmt den
S.-O. von Mitteleuropa ein und grenzt mit etwa 750 lein an
das adriatische Meer. Sie ist fast um l/& größer als das deutsche
Reich, hat aber über 7 Mill. E. weniger als dieses. — 2. Das
Land umfaßt: a) die Ostalpen und einen Teil der Centralalpen;
b) das böhmisch-mährische Terrassenland; o) die an 1300 km
langen Karpaten, welche in weitem Bogen Ungarn umschließen ^
und sich an beiden Enden zu ausgedehnten Gebirgsländern er-
weitern (Einteilung: Westkarpaten mit den kleinen Karpaten, -//
Beskiden und der Tatra (Gipfel über 2600 m]; Waldkarpaten,
Ost- und Südkarpaten mit dem Hochland von Siebenbürgen);
ä) die ober- und nieder-ungarische Tiefebene (getrennt durch den^
Bstkonyer Wald), ein ausgedehntes Weide- und Steppenland mx'tf
teilweise höchst fruchtbarem Getreideboden (Neusiedler- und Plat-^^A^
tensee); o) ein kleines Stück der sarmatischen Tiefebene. — Die
Donau durchfließt von Passau bis zum „eisernen Thor" so
ziemlich die Mitte des Reichs (Nebenflüsse: Enns, Leitha, Raab,
1889 -
Hannover
: Helwing
- Autor: Hering, Wilhelm, Hoffmeyer, Ludwig
- Sammlung: Kaiserreich Geschichtsschulbuecher
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrerbuch
- Schultypen (WdK): Mittlere Lehranstalten, Volksschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Mittlere Lehranstalten, Niedere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Mittelschule, Volksschule
- Geschlecht (WdK): koedukativ
264 Kampf gegen Napoleons Gewaltherrschaft.
aus Preußen ziehen, weshalb dieses Land aufzuatmen begann und selbst 1dan Ostreich freiere Hand bekam, das nun seine Rüstungen noch beschleunigte 1809 und tm Apnl Frankreich den Krieg erklärte. Dabei rechnete es auf Preußens Hilfe, und Stein und dessen Gesinnungsgenossen rieten auch zum Kriege, — Blücher schrieb: „Ich weiß nicht, warum wir uns nicht den Spaniern gleich achten sollen!" — aber der König hielt die Reit der Erhebung noch nicht für gekommen.
Rachedürstend eilte Napoleon aus Spanien zurück, um Deutsche mit Deutschen zu schlagen; denn ohne den Rheinbund wäre es ihm unmöglich gewesen, so rasch bei der Hand zu sein. Nach kleineren, glücklichen Gefechten in Bayern zog er auf dem rechten Donauufer hinab und stand schon am 13. Mai m Wien, während das östreichische Heer nach Böhmen zurückging. Doch damit war der Krieg noch nicht beendet ; denn in der rechten Flanke Napoleons erhoben sich die Tiroler und Erzherzog Johann eilte aus Italien, wo er den Vicekönig Eugen geschlagen hatte, zur Hilfe herbei. Erzherzog Karl nahm mit einem starken Heere nördlich von Wien Stellung. Dieses Heer wollte Napoleon nun vernichten und versuchte deshalb bei der Insel Lobau unterhalb Wiens auf zwei Schiffbrücken die Donau zu überschreiten. Aber er fand bei 2i u 22 diesem gewagten Unternehmen unerwarteten Widerstand und wurde bei Mai Aspern und Eßlingen zum erstenmal vollständig geschlagen. Mehr als einen Monat bedurfte Napoleon, bis er sich zu neuem Angriff stark Im' genug fühlte. Bei Wagram, etwas nördlich von Aspern, errang er wieder den Sieg, und der erschreckte Kaiser schloß rasch den Frieden Okt. zu Schönbrunn bei Wien. In demselben verlor er seine ganze adriatische Meeresküste — Istrien, Dalmatien, Görz, Kram und Teile von Kärnthen — an Frankreich, Salzburg und Teile Oberöstreichs an den Rheinbund, das westliche Galizien an Warschau, das östliche an Rußland. Graf Stadion trat von der Leitung des Staates zurück, und ihm folgte der geschmeidige Metternich.
b. Der Kampf in Tirol. Tirol, seit Jahrhunderten mit Östreich vereint, war im Preßburger Frieden an Bayern abgetreten worden. Aber dem tapferen, am Alten Hangenden Bergvolke mißfiel das fremde Regiment mit seinen Neuerungen; als besonders drückend empfanden die Tiroler die Konskription, da sie bisher militärfrei gewesen waren. Die Priester insbesondere haßten die Bayern als die Bundesgenossen der revolutionären, kirchenfeindlichen Franzosen. Als nun 1809 Kaiser Franz alle seine Völker zu den Waffen rief, vernahmen auch die Tiroler diesen Ruf. „Ihrem Landesvater so treu wie ihrem Glauben, einfach, des Fremden ungewohnt, lebten und webten sie im urdeutschen Selbständigkeit^ und Freiheitssinn. Den Stutzen lernt früh dort schon der Knabe führen, mit ihm steigt der Jüngling und der Mann die steilen Alpenwände bis zum Rand des ewigen Schnees empor, die flüchtige Gemse zu jagen. So findet sich kriegerischer Sinn, Kaltblütigkeit in Gefahr, vor allem innige Vertrautheit mit den heimischen Bergen und Schluchten in jedem Landeskinde. Da Östreich auf die Treue Tirols rechnen konnte, eilte es beim Beginn des Krieges, das Land zu besetzen.
1876 -
Hannover
: Helwing
- Autor: Hüttmann, J. F., Jastram, Heinrich, Marten, Adolf
- Auflagennummer (WdK): 6
- Sammlung: Realienbuecher Kaiserreich
- Schultypen (WdK): Alle Lehranstalten
- Schultypen Allgemein (WdK): Alle Lehranstalten
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
- Geschlecht (WdK): koedukativ
- Konfession (WdK): Konfessionell gemischt
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4. Ordne die Provinzen a. nach ihrer Größe, b. nach der Dichtigkeit der
Bevölkerung! — 5. Nach welcher Himmelsgegend liegen die Provinzen
a. von Berlin, b. von Aachen, c. von Hannover aus? — 6. Zn welcher
Provinz gehören folgende Regierungsbezirke: Bromberg, Oppeln, Magdeburg,
Stralsund, Danzig, Düsseldorf, Königsberg? — 7. Welche Provinzen grenzen
an die Küste? — 8. Welche Provinzen sind ganz flach, welche ganz gebirgig,
welche theilweise? — 9. Welches sind die alten, welches die neuen Provinzen?
Wann kamen die neuen an Preußen? — 10. Wo finden sich die bedeutendsten
Fabrikdistricte? Weshalb wohl? — 11. Stelle die 10 bevölkertsten Städte
zusammen! — 12. Gieb an a. die Universitätsstädte, b. die Festungen,
c. die Hafenstädte Preußens! — 13. Nenne Städte an der Oder, Elbe,
Weser, dem Rheine! — 14. Welche Städte sind königliche Residenzstädte? —
15. Nenne die Hauptorte an den Eisenbahnlinien von Köln nach Berlin,
von Hannover nach Königsberg, von Emden nach Posen, von Erfurt nach
Breslau, von Frankfurt a. M. nach Königsberg!
ß. 25. Die Königreiche Sachsen, Bayern, Württemberg.
1. Königreich Sachsen^ 272 ^-Meilen, 23/4 Milk. E. Im
5. gebirgig, allmähliche Abdachung nach N.; die nördliche Ebene
höchst fruchtbar. Ertrag des Ackerbaus nicht ausreichend. Mehr
als die Hälfte der Bevölkerung beschäftigt sich mit Bergbau
(Silber, Kupfer, Zinn, Eisen, Steinkohlen) und in Fabriken
(Leinen-, Wollen-, Baumwollenwaren). Das Königshaus ist
katholisch, die Bevölkerung meist Protestantisch. Das Land zerfällt
in 4 Kreishauptmannschaften.
a. Kreishauptmannschaft Dresden: Dresden, 196000 E., Haupt-
stadt, reiche Gemäldesammlungen. Meißen, 12000 E., älteste Porzellan-
fabrik Deutschlands. Freiberg, 24000 E., berühmte Bergschule; reiche
Silber-, Blei- und Änpfergruben. Felsenfestung Königstein 400 m hoch.
Pirna. Kesselsdorf.
b. Kreishauptmannschaft Bautzen: Bautzen, 14000 E., in der
Lausitz; Pulverfabriken: Schlacht 1813. In der Nähe das Dorf Hochkirch
(1758). Herrnhut, Brüdergemeinde
c. Kreishauptmannschaft Leipzig rleipzig, 126000e., Universität;
Mittelpunkt des deutschen Buchhandels; 3 Messen. Schlachten 1631,1642,1813.
4. Kreishauptmannschaft Zwickau: Zwickau, 31000 E.; Stein-
kohlen und Eisen. Chemnitz, 18 000 E-, bedeutende Fabrikstadt (Baum-
wollenwaren, Maschinen). Plauen, 28000 E., Meerane, 16000 E.
1. Gieb die Grenzen von Sachsen an! — 2. Nenne Gebirge und Flüffe
Sachsens! — 3. Welche Grundgestalt hat Sachsen? — 4. Nach welcher
Himmelsgegend dacht Sachsen ab und was folgt daraus? — 5. Berechne
die Volksdichtigkeit! — 6. Wie kommt es, daß Sachsen so stark bevölkert
ist? — 7. Bei welchen der genannten Orte sind bedeutende Schlachten
geschlagen und in welchen Kriegen?
2. Königreich Bayern^ 1378 s^-Meilen, 5 Mlll. E.,
hiervon s/4 katholisch, x/4 protestantisch. Der Hanpttheit umsaßt
die schwäbisch-bayerische Hochebene, den fränkischen Jura, östlich
davon die oberpfälzische, westlich die fränkische Hochebene, auf der
rechten Mainseite das Fichtelgebirge, einen Theil des Rhöngebirges
und den Spessart. Rheinbayern oder die Pfalz enthält einen
Theil der rheinischen Tiefebene und die Hart. x/g des Bodens
1876 -
Hannover
: Helwing
- Autor: Hüttmann, J. F., Jastram, Heinrich, Marten, Adolf
- Auflagennummer (WdK): 6
- Sammlung: Realienbuecher Kaiserreich
- Schultypen (WdK): Alle Lehranstalten
- Schultypen Allgemein (WdK): Alle Lehranstalten
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
- Geschlecht (WdK): koedukativ
- Konfession (WdK): Konfessionell gemischt
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größten Städte des deutschen Reichs! — 17. Nenne Hafenstädte Deutsch-
lands! — 18. Wo in Deutschland ist die protestantische, wo die katholische Con-
fefsion vorherrschend? — 19. Wie stark ist das deutsche Heer, wenn l°/0 der
Bevölkerung im Dienste, l°/0 in der ersten und l°/0 in der zweiten Reserve
steht? — 20. Wie hoch belaufen sich die Ausgaben für das stehende Heer
(l°/o der Bevölkerung, ä Mann 675 Jq? — 21. Wie verhält sich die
deutsche Kriegsflotte (80 Kriegsschiffe) zur englischen (621), französischen
(469), russischen (225), amerikanischen (175)? — 22. Wie die deutsche
Handelsflotte (l1/3 Mill. Tonnen, a 20 Centner) zur englischen (53/4 Mrll.
Tonnen), französischen (1 Mill. Tonnen), amerikanischen (43/4 Mill. Ton-
nen) ? — 23. Das deutsche Reich hat 28000 Kilometer Eisenbahnen. Wie
viel Kilometer kommen auf 1 Um.?
Oesterreichisch-Ungarische Monarchie.
(Kaiserthum O esterr eich.)
§. 31. Größe, Bodenbeschaffenheil, Bevölkerung.
1. Das Kaiserthum Oesterreich (— Ostreich von Deutschland) hat
11333 m-M., 36 Mill. E. — 2. Der westliche Theil südlich
der Donau gehört dem Alpenlande, nördlich derselben dem deut-
schen Mittelgebirge an. Im östlichen Theile ziehen sich die wald-
reichen Karpathen in weitem Bogen von der Mündung der
March bis zur walachischen Tiefebene (160 Meilen lang; kleine
Karpathen, die Tatra (bis zur Schneegrenze aufsteigend^, karpathi-
sches Waldgebirge, Hochland von Siebenbürgen). Tiefebenen:
a. die österreichische mit dem Marchfelde (Kornreiche Ebene;
Schlachten). Durch das Leitha-Gebirge und die kleinen
Karpathen wird sie geschieden von der d. ob er ungarischen
(300 f^I-M.; Neusiedlersee). Der Bakon ywald trennt hievon
c. die uiederungarische (2000 sd-M.; westlich der Donau
ist sie wellenförmig, östlich derselben eben mit unabsehbaren
Steppen), — Flüsse, s. §. 22. — 3. Oesterreich ist außerordent-
lich reich an Producten aller Art; v le Schätze aber werden
überall noch nicht genug ausgebeutet. Reiche Salzwerke; bedeu-
tende Eisen-, Gold-, Silber- und Quecksilbergruben; Wein, Taback,
Getreide, Holz. — 4. Große Mannigfaltigkeit in der Bevölkerung.
Deutsche 10 Millionen (besonders im Westen), Slaven 16 Mill.,
Romanen 31/2 Mill., Magyaren (spr. Madscharen) 6 Mill.,
Juden 17s Mill., Zigeuner 150000. Die Mehrzahl der Be-
wohner ist katholisch, Protestanten nur 31/2 Mill.
1. Zwischen welchen Breiten- und Längengraden liegt Oesterreich? —
2. Wo bilden die Karpathen die Wasserscheide zwischen dem schwarzen Meer
und der Ostsee? — 3. Nenne die Flüsse Oesterreichs! — 4. Welche Schlach-
ten wurden auf dem Marchfelde geschlagen? — 5. Wo hat die Donau Ge-
birge zu durchbrechen? — 6. Berechne die Volksdichtigkeit Oesterreichs!
§. 32. Die einzelnen Kronländer. Die „Oefter-
reichisch-Ungarische Monarchie" zerfällt in eine Anzahl